Sonntag, 11. März 2012

Prickelnde Füsse. Und Liebe

Ich sitze auf meinen Füssen, die allmählich einschlafen, auf dem Fussboden und denke über die Liebe nach.
Bis jetzt war sie immer lächerlich, oder eher gesagt, machte sie mich lächerlich. Ich könnte euch jetzt zwar Geschichten von triefenden Engländern mit Monobrauen erzählen, von pädophilen Sloweniern, die einen unter dem Vorwand, Salsa tanzen zu wollen, in den Wald locken oder von Schweden mit pinkem Haar und Komplexen aufgrund der Bermann’schen Regel. (für alle, die in Biologie geschlafen, gegessen oder sonst nichts mitbekommen haben:  Je kälter das Klima ist, dem ein Tier (oder Mensch) ausgesetzt ist, desto grösser ist sein Körpervolumen und desto kleiner sind seine Körperanhängsel) Schweden ist bekanntlich weit nördlich. Vielleicht war’s auch die Allen’sche Regel, da muss ich wohl auch geschlafen haben.
Aber ich möchte euch damit nicht langweilen, ausserdem sind meine Füsse jetzt wirklich eingeschlafen.

Manchmal lohnt sich die Liebe aber auch, zumindest für uns Frauen. Entweder kriegt man Ohrringe in Herzform geschenkt oder man wird eingeladen. Theater, Kino oder Essen mit Weinbegleitung... Und anschliessend nachhause getragen (vorausgesetzt es war mindestens ein Fünfgänger).
Jetzt sind sie wider aufgewacht, meine Füsse meine ich. Und sie prickeln. So wie die Liebe. Klammer auf: das klingt ziemlich abscheulich kitschig, ich weiss, aber ich muss ja irgendwie meine Füsse mit der Liebe verbinden, damit ich nicht den Faden verliere (Was ich gerade tue). Bemerkung in Klammern zu Ende.
So genug jetzt mit dem Gesülze, sagte ich mir einmal, es reicht mir mit der Liebe wie sie in Büchern und Gedichten verherrlicht wird, und ich entschloss mich, polygam zu leben! So hatte ich keine Schwierigkeiten, mich zwischen Schweden, Engländern oder Sloweniern zu entscheiden (ich hätte mich prinzipiell für keinen der drei oben genannten Kandidaten entschieden). Also schloss ich Polygamie doch wieder aus und dachte drüber nach, keusch und fromm zu leben. Musste ich allerdings sehr schnell wieder verwerfen, so enthaltsam konnte ich dann doch nicht sein, da hätte ich noch lieber Schokolade gefastet, was allerdings ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre.

Wie ich immer noch auf dem Fussboden sitze und über verflossene Liebe sinniere, meldet sich mein Handy: „Je t’aime mon amour, Je t’aime.“
Ich weine fast vor Glück und höre auf, mir sinnlose Fragen über die Liebe zu stellen, öffne einfach mein Fenster und fliege durch die Nacht zu meinem einzigen Geliebten.



2 Kommentare:

  1. Bermann`sche Regel gibt es nicht, auch besagt weder die Bergmann-Regel noch die Allan-Regel beides, sondern:
    Bergmann-Regel: Die Oberfläche nimmt mit der Körpergrösse im Verhältnis ab.
    Allen-Regel: Je näher man den Polkappen kommt, desto kleiner sind abstehende Körperteile, aufgrund Wärmeverlust.

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  2. Wie gesagt habe ich während Biologie geschlafen und es ging mir nicht darum, einen biologisch korrekten Blog über Liebe zu schreiben, aber trotzdem danke für die Verbesserung ;))

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